Gefährdung - Rote Liste der Weichtiere der Schweiz
Für die Mollusken wurde 2012 zum zweiten Mal eine nationale Rote Liste publiziert. Rote Listen sind ein rechtswirksames und wichtiges Instrument im Artenschutz, mit welchen der Zustand der Populationen überwacht wird. info fauna erarbeitet im Auftrag des BAFU zurzeit die dritte Rote Liste der Mollusken (Publikation voraussichtlich 2027).
Gemäss der Roten Liste der Weichtiere (2012) ist es um die Schnecken und Muscheln der Schweiz nicht gut bestellt. Bei mehr als der Hälfte der einheimischen Molluskenarten ist der Zustand ihrer Populationen schlecht oder besorgniserregend:
- 41% der insgesamt 249 bewerteten Molluskenarten sind bedroht
- 16% der bewerteten Arten sind potenziell bedroht.
- Am stärksten bedroht sind die Arten der Trockenwiesen und der Feuchtgebiete, insbesondere der feuchten Wiesen und Quellen in niederen Lagen.
- Drei Arten sind gemäss heutigem Wissensstand in der Schweiz ausgestorben. Die Gründe dafür sind unbekannt:
- Kar-Felsenschnecke (Chilostoma glaciale): lebte in Höhenlagen auf alpinen Rasen, im Blockschutt, an Felsen
- Kleinzahn-Flussmuschel (Microcondylaea compressa): lebte in grossen Seen und langsam fliessenden Gewässern
- Insubrische Zwergdeckelschnecke (Marstoniopsis insubrica): Grund unbekannt, ihr Lebensraum waren Quellen und frische Gewässer
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