Amphibien
Kenntnisstand
Gut. Der erste schweizweite Verbreitungsatlas wurde 1988 veröffentlicht (Grossenbacher 1988). Davor waren die Amphibien hauptsächlich aus anatomischer und entwicklungsbiologischer Sicht von Interesse, ohne gross auf die Eigenschaften und Verbreitung der einzelnen Arten einzugehen.
Heute laufen zahlreiche Monitoring-Projekte (z.B. Feuersalamander-Monitoring), Erhebungen an Zugstellen (Datenbank Amphibienwanderung), Erfolgskontrollen etc. welche eine Vielzahl an Verbreitungsdaten liefern. Die grössten Datenlücken bestehen bei den beiden Salamanderarten (Feuersalamander, Alpensalamander) da diese nicht an die klassischen Amphibienlaichgewässer gebunden sind.
Rote Liste
Gefährdete Arten der Schweiz
Von den 19 bewerteten Amphibienarten befinden sich gemäss IUCN-Kriterien 15 (79 %) auf der Roten Liste.
Rote Liste der Amphibien (weitere Infos)
Rote Liste der Amphibien (2023) (Download Publikation)
Identifikation
Bestimmung
Mehrere kostenlose und sehr praktisch aufgebaute Bestimmungsschlüssel für verschiedene Artengruppen helfen Ihnen, auch bis anhin schwierigere Arten zu bestimmen. Die Bestimmungsschlüssel sind in der mobilen Webfauna-Anwendung oder direkt online verfügbar :
Wie funktionieren die Bestimmungsschlüssel?
Hilfe bei der Bestimmung
Bestimmungsliteratur
Amphibienlarven - Bestimmung
Die vorliegende Bestimmungshilfe soll Fachleute und interessierte Laien während der Feldarbeit unterstützen. Sie erlaubt die Unterscheidung aller in der Schweiz wild vorkommenden Amphibienarten am Gewässer. Nachfolgend finden Sie das Buch in unserem Shop:
Beobachtung melden
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um info fauna Ihre faunistische Beobachtung zu übermitteln. Alle diese Möglichkeiten werden hier erläutert:
Ökologische Merkmale
Amphibien sind wechselwarme Wirbeltiere, welche aus Eiern ausschlüpfen, den ersten Teil ihres Lebens als aquatische, durch Kiemen atmende Larven verbringen, und dann eine umfassende Metamorphose zum adulten Tier durchmachen. Bei den Salamandern findet ein Teil dieser Entwicklung noch im Mutterleib statt. Die meisten Arten verbringen auch als Adulte einen Teil des Jahres im Wasser und einen Teil an Land.
Die Amphibien haben eine feuchte, durchlässige Haut, durch die sie Wasser und Sauerstoff aufnehmen können. Die Haut wird regelmässig erneuert (Häutung) und trägt Drüsen, welche Sekrete zum Schutz vor Fressfeinden und Infektionen absondern.
Hauptsächliche Gefährdungen
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Verlust und Abwertung von Lebensräumen
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Fragmentierung und Isolation von Lebensräumen
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Austrocknung der Landschaft
Die Schweiz ist für Amphibien zu trocken -
Ausräumung der Landschaft
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Ausbreitung Siedlung und Verkehr
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Hindernisse
Massnahmen zur Reduktion von Hindernissen und Fallen -
Tierfallen
Amphibien im Entwässerungssystem
Massnahmen zur Reduktion von Hindernissen und Fallen -
Stoffbelastung
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Klimawandel
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Krankheiten
Krankheiten von Amphibien -
Eingeschleppte Arten, Fischbesatz in natürlich fischfreien Gewässern
Nicht einheimische Arten
Stören (Gold-)Fische die Amphibien?
Erhaltung und Schutz
Natur- und Heimatschutzgesetz: Artenschutz (NHG Art. 18, 1966 und NHV Art. 20)
- Alle einheimischen Amphibienarten sind geschützt (alle Lebensstadien)
- Ihre Brutstätten (Laichgewässer) sind geschützt
- Das Fangen von Amphibien braucht immer eine Fangbewilligung der kantonalen Naturschutzfachstelle.
Forschungsprojekte brauchen zudem auch eine Tierversuchsbewilligung (Tierschutzgesetz TSchG).
Natur- und Heimatschutzgesetz: Biotopschutz (NHV Art. 14)
Alle Lebensräume mit Amphibien gelten als schützenswert. Bei Eingriffen: Interessenabwägung und Schutz-, Wiederherstellungs- oder Ersatzmassnahmen sind Pflicht.
Verordnung über den Schutz der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung (AlgV)
- Besonders wichtige Gebiete sind auf nationaler Ebene geschützt
- Vollzugshilfe im Amphibienschutz
Weitere Informationen finden Sie hier:
Kontakt
Beratungsstelle Amphibien (Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch))