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Libellen

info

Kenntnisstand

Sehr gut. 83 nachgewiesene Arten, davon 76 einheimische (autochthone) Arten und Unterarten.

Listen und Referenzwerke der in der Schweiz vorkommenden Arten:

Publikationen

roteliste

Rote Liste

Anzahl Arten auf der Roten Liste: 27, d.h. 36% der 72 berücksichtigten Arten. Die Hälfte der Arten der roten Liste (13: 48 %) besiedeln Flach- und Hochmoore; die übrigen Arten besiedeln andere Lebensräume: Quellen, Quellabflüsse, kleine Bäche und Gräben sowie Flüsse und Seeufer mit Wellenschlag, insbesondere Stillgewässer und strömungsarme Fliessgewässer.

Rote Liste der Libellen (2021)

Identifikation

Bestimmungsschlüssel

Mehrere kostenlose und sehr praktisch aufgebaute Bestimmungsschlüssel für verschiedene Artengruppen helfen Ihnen, auch bis anhin schwierigere Arten zu bestimmen. Die Bestimmungsschlüssel sind in der mobilen Webfauna-Anwendung oder direkt online verfügbar:

Bestimmungsschlüssel

Wie funktionieren die Bestimmungsschlüssel?


Beobachtung melden

Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um info fauna Ihre faunistische Beobachtung zu übermitteln. Für alle Artengruppen geeignet sind die Online-Plattform Webfauna, für welche auch eine App zur Verfügung steht. 

Beobachtung melden

Ökologische Merkmale

Die Libellen pflanzen sich in den Fliess- und Stehgewässern von der Ebene bis auf 2750m fort. Wandernde Individuen können bis auf 3000m hinauf beobachtet werden. Für Arten der Gattungen Cordulegaster (Quelljungfern) und Calopteryx (Prachtlibellen) stellen Quellen und Bäche typische Habitate dar, während die Mehrheit der Arten der Familie der Gomphidae (Flussjungfern) an Flüssen anzutreffen ist. Grosse Seen und ihre Ufer, welche durch Wellenschlag geprägt sind, beherbergen einige sehr seltene Arten, wie Sympecma paedisca (Sibirische Winterlibelle) oder Boyeria irene (Westliche Geisterlibelle). Sechzehn Libellenarten besiedeln Feuchtgebiete. Zehn sind vor allem an Flachmoore gebunden, die sechs anderen kommen in Hochmooren vor. Zahlreiche Libellenarten besiedeln sekundäre, durch den Menschen geschaffene Habitate. 

habitat

Hauptsächliche Gefährdungen

  • Drainierung und Instandstellung alter Abzugsgräben in Flach- und Hochmooren

  • Verbauung und Begradigung der Ufer von Steh- und Fliessgewässern

  • Eutrophierung der Moorgewässer durch Zuflüsse aus der Landwirtschaft, welche mit Dünger angereichert sind

  • Zerstörung der Fortpflanzungsgewässer durch Trittschäden des Rindviehs

  • Natürliche Verlandung der Gewässer durch sukzessives Pflanzenwachstum

  • Fischbesatz und willkürliche Aussetzungen in kleinen Stehgewässern

Kontakt & Arbeitsgruppe

Kontakt

Christian Monnerat


Arbeitsgruppe

Jahrestreffen

Die Treffen der Gruppe der Odonatologen der Schweiz entstanden nach der Veröffentlichung des Verbreitungsatlas' der Libellen der Schweiz (Maibach & Meier 1987). Das Treffen findet jeweils am 4. Samstag im November statt. Diese Treffen stehen jedermann offen und dienen dem Austausch unter Odonatologen und der Präsentation von Untersuchungen und Entdeckungen. 

Kontaktadresse für weitere Informationen:

Kontakt

 

Arbeitsgruppe zum Schutze der Libellen der Schweiz

Auf Initiative von Daniel Küry und Hansruedi Wildermuth wurde 2007 die Arbeitsgruppe zum Schutze der Libellen der Schweiz gegründet. Ihr Hauptziel ist, den Schutz der Libellen und ihrer Lebensräume zu fördern. Gemeinsam mit Pro Natura hat die Arbeitsgruppe im März 2009 ein Dokument mit dem Titel „Libellen schützen, Libellen fördern“ veröffentlicht.

Informationen über die Aktivitäten dieser Gruppe können bei folgender Kontaktadresse eingeholt werden: daniel.kuery (a) lifescience.ch (Email)

Libellen leben in zwei verschiedenen Welten - dem Wasser und der Luft. Um das Überleben der Flugkünstlerinnen zu sichern, müssen beide Welten besser geschützt werden. Der Leitfaden unterstützt Fachleute aus dem praktischen Biotopschutz gezielt bei der Planung und Umsetzung von Libellenschutz-Projekten. Neben Hinweisen zum Schutz und zur Förderung der Libellen und ihrer Lebensräume werden auch Möglichkeiten der Erfolgskontrolle vorgestellt.

Wildermuth H., Küry D. 2009: Libellen schützen, Libellen fördern - Leitfaden für die Naturschutzpraxis. Schweizerische Arbeitsgemeinschaft Libellenschutz (SAGLS), Pro Natura. Beiträge zum Naturschutz in der Schweiz Nr. 31/2009. ISSN 1421-5527

Dokumente & Publikationen

Dieses neue Werk über die Libellen der Schweiz verdankt seine Besonderheit den bisher unveröffentlichten Tafeln des Naturmalers Paul-André Robert, einer der Vorläufer der Libellenkunde in der Schweiz. In dieser Veröffentlichung der Serie Fauna Helvetica findet man in den Texten zahlreicher Autoren Informationen über die 84 für unser Land gemeldeten Arten. Dieser neue Atlas zieht die Bilanz der aktuellen Kenntnisse über Verbreitung und Ökologie der zur Zeit in der Schweiz bekannten Arten und Unterarten.

H. Wildermuth, Y. Gonseth & A. Maibach (Eds) 2005: Odonata - Atlas. Fauna Helvetica 11. CSCF & SEG. ISBN: 2-88414-023-9. 398 S.

Biologische Eigenschaften und ökologische Präferenzen für alle in der Schweiz einheimischen Libellen-Arten (Odonata) in Tabellenform. Die Angaben gelten spezifisch für Populationen in der Schweiz und beruhen meist auf Literaturangaben und Einschätzungen verschiedener ExpertInnen. Die Legenden und Begleittexte zur Tabelle befinden sich in der pdf-Datei der Fauna Indicativa, die ebenfalls herunterladbar ist. Die Fauna Indicativa dient als Nachschlagewerk und Werkzeug für faunistische Auswertungen.

Klaiber, J. et al. 2017: Fauna Indicativa - Tabelle der Libellen (Odonata). Veröffentlicht in WSL-Berichte (Heft 54). S 9-44.