Flusskrebse
Kenntnisstand
Mittel. Anzahl nachgewiesene Arten: 8, davon 4 einheimisch (autochthone)
Rote Liste
Der Gefährdungsstatus der Krebse ist in der Verordnung zum Bundesgesetz über die Fischerei (VBGF; SR 923.01) definiert, die letzte Aktualisierung erfolgte im Jahr 2021. Das Synthesedokument der Roten Listen "Gefährdete Arten und Lebensräume in der Schweiz" (BAFU/Info Species 2023) erläutert diese Ausnahme und stellt eine Verbindung zwischen den Gefährdungsbeurteilungen der VBGF und den anderen nationalen Roten Listen her.
Anzahl Arten auf der Roten Liste (VBGF; RS 923.01): 4.
Familie |
Arten |
Gefährdungsstatus CH |
|
---|---|---|---|
Astacidae |
Astacus astacus (Linnaeus, 1758) |
3 (VBGF) |
Gefährdet |
Astacidae |
Austropotamobius italicus (Faxon, 1914) |
1 (VBGF) |
Vom Aussterben bedroht |
Astacidae |
Austropotamobius pallipes Lereboullet, 1858 |
2 (VBGF) |
Stark gefährdet |
Astacidae |
Austropotamobius torrentium (Paula Schrank, 1803) |
2 (VBGF) |
Stark gefährdet |
Identifikation
Fauna Helvetica: Decapoda
Dieses Werk aus der Reihe Fauna Helvetica enthält einen Bestimmungsschlüssel, der zur Identifizierung der verschiedenen Arten notwendig ist. Nachfolgend finden Sie das Buch in unserem Shop:
Beobachtung melden
In der Abschnitt Dokument & Publikationen unten finden Sie das Dokument mit den Richtlinien und Tipps für die Meldung von Krebsen in der Schweiz.
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um info fauna Ihre faunistische Beobachtung zu übermitteln. Für alle Artengruppen geeignet sind die Online-Plattform Webfauna, für welche auch eine App zur Verfügung steht.
Weitere Informationen zur Bestimmung von Flusskrebsfunden befinden sich auf https://species.infofauna.ch/ und www.flusskrebse.ch.
Ökologische Merkmale
In der Schweiz kommen ausschliesslich wasserbewohnende Arten vor. Besiedeln sowohl Steh- als auch Fliessgewässer von der Ebene bis zur montanen Stufe. Alle einheimischen Arten reagieren äusserst empfindlich auf Verschmutzung.
Hauptsächliche Gefährdungen
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Konkurrenz durch standortfremde, invasive Flusskrebsarten
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Krebspest, welche durch amerikanische Flusskrebsarten übertragen wird
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Verlust oder Begradigung von Fliessgewässern
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Gewässerregulation
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Verschmutzung durch anthropogene Einträge (u. a. Pestizide, Hormone, Baustellenabwässer, Industrie- und Siedlungsabwässer)
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Erschliessen und Fassung von Quellen
Erhaltung und Schutz
In der Schweiz sind die Kantone für den Erhalt und die Überwachung der geschützten Arten sowie die Ausbreitungsverhinderung bzw. das Management der nicht-einheimischen Flusskrebsarten verantwortlich. Der Bund koordiniert nationale Projekte im Bereich Flusskrebsschutz. Die Koordinationsstelle Flusskrebse Schweiz (KFKS) als Kompetenzzentrum berät die Kantone und den Bund zum Themenbereich Flusskrebse.
Kontakt
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Koordinationsstelle Flusskrebse Schweiz (KFKS): https://www.flusskrebse.ch
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Nationale Datenbank für Flusskrebse: Maxime Chèvre