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Gefährdungsursachen

Aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität sind Weichtiere besonders anfällig auf Veränderungen in ihrem Lebensraum. Werden ihre Habitate zerstört oder verändert, können sie nicht wie andere, mobilere Tiere in andere Gebiete ausweichen.

Veränderung der Lebensräume

Die Zerstörung und Veränderung von Lebensräumen ist die grösste Gefährdung und betrifft insbesondere Arten, die auf Feuchtlebensräume oder Quellen spezialisiert sind und solche der Trockenwiesen und -Weiden. Mehr zu den Gefährdungsursachen in den verschiedenen Lebensräumen lesen Sie hier...

Klimawandel

Der Klimawandel wird für Mollusken zunehmend zum Problem. Einige Arten der Familie der Vitrinidae kommen beispielsweise nur in sehr hohen Lagen vor und sind an tiefe Temperaturen und lange Winter angepasst. Steigen die durchschnittlichen Temperaturen weiterhin an, verschwinden ihre Lebensräume.

Auch Arten wie die Blanke Windelschnecke (Vertigo genesii) sind vom Klimawandel betroffen. Ihr Lebensraum sind Moore, die aufgrund der langen Hitzeperioden in den vergangenen Jahren vielerorts regelmässig ausgetrocknet sind.

Nährstoffeintrag, Umweltgifte

Nebst dem drastischen Verlust von Gewässern und der Veränderung der Feuchtlebensräume (Absenkung Wasserstand, Kanalisierung, Entwässerung, Verbauung Uferbereiche) werden der hohe Nährstoffgehalt und der Eintrag von Umweltgiften für viele Wassermollusken zum Problem. Beispielsweise kommt die die Quellblasenschnecke (Physa fontinalis) in langsam fließenden Quellbächen und sauerstoffreichen Stehgewässern mit reichhaltiger Wasserpflanzenvegetation vor. Bei Verschlechterung der Wasserqualität nehmen ihre Bestände ab und sie wird sie durch die Spitze Blasenschnecke (Physella acuta) verdrängt. Dies ist eine gebietsfremde invasive Art, die gegen Eutrophisierung resistent ist.

Gebietsfremde invasive Arten

Die rasche Ausbreitung von invasiven nicht einheimischen Tier- und Pflanzenarten wird auch für Mollusken zunehmend ein Problem. Einerseits werden sie von konkurrenzstarken Neuankömmlingen aus ihren Lebensräumen verdrängt, wie zum Beispiel die einheimische und bedrohten Rote Wegschnecke (Arion ater ruber) durch die invasive Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris). Auch gibt es Hinweise auf Hybridisierung der beiden Arten, was A. ater ruber. rufus zusätzlich gefährdet. Andererseits werden für Mollusken wertvolle Lebensräume durch invasive gebietsfremde Pflanzenarten verändert und zerstört, beispielsweise die Uferbereiche entlang von Fliessgewässern durch den Japanischen Staudenknöterich.