Pogonocherus perroudi Mulsant, 1839, eine neue Art für die Fauna der Schweiz

Pogonocherus perroudi, eine im Mittelmeerraum verbreitete Art, wurde 2024 erstmals in der Schweiz in einem kleinen Kiefernwald im Kanton Wallis nachgewiesen.

Die Cerambycidae, auf Deutsch Bockkäfer, bilden eine populäre Familie innerhalb der grossen Ordnung der Käfer (über 6500 Arten in der Schweiz), mit einigen sehr imposanten Arten wie dem Mulmbock (Ergates faber (Linnaeus, 1760) oder der emblematische Alpenbock (Rosalia alpina (Linnaeus, 1758)). Bis 2024 zählte die Familie des Bockkäfers 179 in der Schweiz heimische Arten.

Am 22.05.2024 führte Andreas Sanchez (info fauna) in einem kleinen Kiefernwald in der Gemeinde Savièse im Wallis Forschungen zu Käfern durch, die mit der Kiefer (Pinus sylvestris) in Verbindung stehen, als ein grosser Pogonocherus spp. auf den Klopfschirm fiel. Nach der Untersuchung unter dem Binokularmikroskop stellte sich heraus, dass es sich bei diesem Exemplar um einen Pogonocherus perroudi handelte, eine Art, die nicht auf der Liste der in der Schweiz heimischen Cerambycidae aufgeführt war. In den Nachbarländern der Schweiz ist diese vor allem im Mittelmeerraum verbreitete Art in Südfrankreich und Italien gut vertreten, kommt jedoch in Deutschland und Österreich nicht vor. Damit handelt es sich um eine der nördlichsten Beobachtungen eines Pogonocherus perroudi. Warum diese Art bisher noch nie in der Schweiz gemeldet wurde, ist unklar. Es wird jedoch vermutet, dass sie schon immer auf Schweizer Gebiet vorkam, aber aufgrund ihrer verborgenen Lebensweise unbemerkt blieb. Die Bockkäfer der Schweiz zählen nun 180 Arten, darunter sieben Arten von Pogonocherus spp.